Erektionsstörungen durch Hochdruckmedikamente

Gechrieben von: Dr Martin Winkler

Erstversion: 2015-01-13. Letzte Änderung: 2015-01-13.

Frage:

 Verursachen Hochdruckmedikamente Erektionsstörungen ?
Welche Blutdrucksenker verursachen keine Impotenz ?

Antwort:

Zu den leider zu selten vom Arzt thematisierten Nebenwirkungen in der Blutdruck-Behandlung gehört das Thema Erektionsstörungen und Impotenz.

Für Patienten spielt verständlicherweise das Thema Sex bzw. erektile Dysfunktion eine große Rolle, was die Compliance = Bereitschaft einer regelmässigen Einnahme der Medikamente angeht. Auch unter Ärzten hält sich dabei das Vorurteil, dass gängige Medikamente zur Blutdruckbehandlung zu Erektionsstörungen führen.

Neue Untersuchungen legen aber eher nahe, dass doch eher die Gefäßschädigungen bzw. Folgen des erhöhten Blutdruck und weniger die Medikamente zur Hypertoniebehandlung die Erektionsstörungen auslösen. Richtig ist aber wohl, dass eine zu schnelle Senkung des Blutdrucks, auch hinsichtlich der sexuellen Dysfunktion / Impotenz eine Rolle spielen kann.

Wenn Probleme im Bereich Erektion / Impotenz bestehen, wird man eher versuchen auf Diuretika wie Thiazide und Betablocker (außer vielleicht Nebivolol) zu verzichten und vielleicht eher einen Therapieversuch mit Calciumantagonisten, ACE-Hemmern oder Angiotensin-Renin-Blockern zu machen.

Wichtig erscheint dabei, dass man frühzeitig als Arzt mit seinen Patienten auch über diese Thematik und natürlich auch über mögliche Therapien von Erektionsstörungen (z.B. Cialis oder Viagra) spricht. Dies kann dann letztlich dazu beitragen, dass die Therapie vom Bluthochdruck optimiert wird und dennoch keine Einschränkungen der Patienten durch Nebenwirkungen zu befürchten sind.