Frage:
Wann sollte man sich auf Diabetes untersuchen lassen ?Antwort:
Meistens werden auffällige Befunde eines Typ II Diabetes eher durch Zufall im Rahmen einer Screening-Untersuchung oder im Rahmen der Abklärung von Folgeschäden an den Füßen (Polyneuropathie), den Augen oder Nieren oder gar eine Schlaganfall oder Herzinfarkt ermittelt. Leider passiert es dabei immer noch, dass selbst Ärzte erhöhte Blutzuckerwerte zunächst eher auf die leichte Schulter nehmen und keine Nachkontrollen durchführen. Auch wenn man häufig von "Altersdiabetes" spricht, so trifft eine Zuckerkrankheit eben nicht (nur) Senioren. Richtig ist natürlich, dass das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Alter steigt, aber letztlich sollte gerade bei familiärer Belastung bzw. Übergewicht sehr sorgfältig eine Diabetes-Abklärung erfolgen.
Im Gegensatz zu der häufig anzutreffenden Laienmeinung verläuft Diabetes eben lange Zeit quasi ohne spürbare Beschwerden und wie die meisten chronischen Erkrankungen eher schleichend. Besonders sorgfältig sollte man schauen bei
- Patienten über 40 (45) Jahren und
- Adipositas (80-90 Prozent der Typ II-Diabetiker sind übergewichtig / adipös)
Die auch vielen Patienten aus der Presse bekannten Leitsymptome der Diabetes treten eben erst bei manifestem schweren "Zucker" auf.
- Starker Durst (auf "medizinisch") Polydipsie mit deutlich gesteigerter Trinkmenge (auch nachts), Mundtrockenheit etc.
- vermehrtes Wasserlassen = Polyurie mit süsslichem Urin
- Abgeschlagenheit, ständige Müdigkeit
- unklare Gewichtsabnahme
- Heisshunger (und keine Gewichtszunahme)
- häufige Infekte / ggf. auch Pilzerkrankungen an den Schleimhäuten
- schlecht heilende Wunden / offene Stellen
- Juckreiz am Körper oder einzelnen Stellen
- Sehstörungen
- Krampfneigung (neu aufgetretene Epilepsie)