Frage:
Welche Rolle spielen Gesellschaft und Medien bei Esssstörungen wie Anorexie (Anorexia nervosa/ Magersucht)?
Antwort:
Antropologische (Studien in verschiedenen Kulturen) und psychiatrische Untersuchungen zeigten, dass Essstörungen ganz wesentlich auch durch gesellschaftliche Normen und Einflüsse mitbestimmt werden. Sie entstehen besonders in Ländern, in denen die Gesellschaft besonderen Wert oder Wertschätzung auf Schlankheit als ein anzustrebendes Ziel legt.Es ist also kein Zufall, dass Essstörungen heute in den westlichen Industriestaaten endemisch vorkommen, wo 4-5 Prozent der Mädchen im Alter von 15 und 35 Jahren an einer Form der Essstörung leiden, während in China, dem indischen Subkontinent, Afrika, Ozeanien und vielen arabischen Staaten diese Problematik nahezu (noch) keine Rolle spielt.
Wenn jedoch ein Mädchen, das in einem dieser Niedrig-Risikoländer aufgewachsen ist, zum Studium oder Arbeit (oder sonstigen Gründen) in eine Industrienation mit einem deutlich erhöhten Prozentsatz von essgestörten Frauen (wo in den Medien ein falsches Schlankheitsideal und Diätempfehlungen vorherrschen), kann sie innerhalb von 1 bis 2 Jahren ebenfalls eine Essstörung entwickeln - genauso wie Teenager, die schon ihr ganzes Leben in dieser Kultur lebten.
Die Bedeutung von Schlanksein hat also einen ungeheuren Einfluss auf die Frauen und kann sehr leicht praktisch veranschaulicht werden.
Dazu muss man nur an einen Zeitungsstand gehen und sich einige Frauenmagazine anschauen. Versuchen Sie einmal :