Frage:
Kann erhöhte Ermüdbarkeit und fehlender Antrieb ein Hinweis auf eine depressive Störung sein?Antwort:
Auch wenn viele Menschen mit dem Begriff "Depressionen" zunächst eine depressive Stimmung bzw. Niedergeschlagenheit und innere Verzweifelung verbinden, können doch gerade nachlassende Energie für die Erledigung vormals leicht ausgeübter Alltagsanforderungen einen deutlichen Hinweis auf eine depressive Erkrankung geben. In der Anamnese wird der Arzt oder Psychologe dies u.a. mit folgenden Fragen näher abklären : 1. Fühlen Sie sich ständig müde und abgeschlagen?Typisch für eine depressive Episode ist es, dass in der Vergangenheit derartige Aufgaben als durchaus machbar oder sogar als gerne zu erledigende Aufgabe angesehen wurde, jetzt aber auch schon die Motivation zur Durchführung einfacher Alltagsaufgaben abnimmt. Neben einem typischen Morgentief besteht bei depressiven Patienten häufig ein bleiendes Geühl der ständigen Müdigkeit und Erschöpfung, das sich bereits nach kurzen Aufgaben einstellt.
Typisch ist dabei auch, dass der Versuch der Erholung durch Entlastung oder Schlaf nicht zu einer wesentlichen Besserung beiträgt. Eher im Gegenteil tritt jetzt eine Ruhelosigkeit und innere Anspannung auf, die die Patienten zunehmend beeinträchtigt. Natürlich müssen hier auch andere mögliche Ursachen (etwa eine Schlafstörung wie ein Schlaf-Apnoe-Syndrom oder eine Schilddrüsenerkrankung) differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.