Frage:
Antwort:
Mirtazapin gehört zu einer relativ neuen (allerdings auch schon bewährten) Gruppe von Antidepressiva, die bestimmte Botenstoffe im Gehirn positiv beeinflussen. Psychiater sprechen auch von sog NASSA = Noradrenalin and Specific Serotonerig Antidepressants), weil besonders die Rezeptoren im Bereich noradrenerger und serotonerger Botenstoffe beeinflusst werden.
Warum gibt mein Arzt Mirtazapin 15mg ?
Die sedierende Wirkung (= müde machend) wird durch eine hohe Bindung an die sog. Histamin H1-Rezeptoren erreicht. Interessanterweise nimmt mit höherer Dosis die "Nebenwirkung" Müdigkeit nicht unbedingt zu. Vielmehr treten dann stärker die noradrenergen und serotonergen Effekte in den Vordergrund.
Dies nutzen einige Ärzte aus, indem sie das Medikament zur Förderung des Schlafs einsetzen. Hierfür reichen Mirtazapin 15 mg durchaus aus. Für einen antidepressiven Effekt sollte man dann aber auf 30-45 mg erhöhen. Auch bei älteren Patienten über 65 Jahren sind niedrigere Dosierungen von Remergil sinnvoll.
Häufiger kombinieren Psychiater auch ein SSRI wie Citalopram (10 oder 20 mg) mit 15 mg Mirtazapin zur Nacht. Dies ist besonders günstig hinsichtlich Nutzen und möglichen Nebenwirkungen, da hierbei spezielle Rezeptoren gegenseitig positiv beeinflusst werden.
Hauptanwendungsgebiet von Mirtazapin sind somit die Behandlung von Depressionen, gerade wenn zusätzlich Schlafstörungen bzw. innere Unruhe und Anspannung vorliegen.
Zwischenzeitlich ist dieser Wirkstoff von verschiedenen Herstellern angeboten. Da das Präparat als "Nebenwirkung" auch Müdigkeit (in der ersten Phase der Anwendung) haben kann, verordnen einige Ärzte auch Mirtazapin (z.B. Remergil) als Mittel gegen Einschlafstörungen.
Zu Beginn einer Behandlung einer Major Depression wird man mit 15 mg abends beginnen. Einige Kollegen werden auch mit Remergi 30mg zur Nacht beginnen. Hier nützt man dann die schlaffördernde Wirkung von Mirtazapin aus.
Um dann die Erhaltungsdosis von 30-45 mg pro Tag zu erreichen wird man gewöhnlich nach einigen Tagen auf 30 mg, nach 1-2 Wochen dann auf 45 mg erhöhen können.
Bei ausreichender Dosierung wird man einen Therapieerfolg unter Remergil bzw Generika mit Mirtazapin in aller Regel nach zwei bis vier Wochen erwarten.
Sollte sich dann noch kein Erfolg einstellen, wird ggf noch auf Remergil 45 mg (bzw. selten 60 mg) erhöhen.
In aller Regel erwartet man eine Wirkung nach 2 bis 4 Wochen. Wenn die Wirkung noch nicht ausreichend erreicht ist, wird man danach die Dosis ggf. erhöhen.
Remergil(R) und andere Antidepressiva mit dem Wirkstoff Mirtazapin müssen bei älteren Patienten aufgrund der sedierende Wirkung vorsichtig eingesetzt werden. Eine Dosisanpassung ist aber in aller Regel nicht erforderlich. Manchmal genüger aber schon niedrigere Dosierungen, um den erwünschten Effekt zu erreichen.
Spezielle Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen fehlen. Es ist nun keine spezielle Gefährdung durch diesen Wirkstoff zu erwarten. Es gelten aber die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen bei Gabe eines Antidepressivum bei Jugendlichen. So muss man die Patienten in Hinblick auf Selbstmordgedanken besonders sorgfältig beobachten und betreuen, da in seltenen Fällen sich vor dem Einsetzen eines ausreichenden antidepressiven Effektes eine Zunahme von Antrieb zeigt. Aufgrund der eher sedierenden Wirkungen ist dies aber bei Mirtazapin eher unwahrscheinlich.
Mirtazapin darf nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern gegeben werden. Das macht aber so auch kein Psychiater....
Zusammenfassung : Mirtazapin gehört zu den Arzneimittel zur Behandlung der Depression (Antidepressiva) . In geringerer Dosis von 15mg wird Mirtazapin aber auch häufig vom Arzt gegen Einschlafstörungen eingesetzt, da in dieser niedigen Dosis eine Wirkung als Antihistaminikum quasi eine der Nebenwirkungen = Müdigkeit als therapeutische Wirkung genutzt wird. Eine therapeutische Dosis dieser Medikamente mit dem Wirkstoff Mirtazpin hinsichtlich der Depressionen ist meist bei Einnahme von 30-45 mg Mirtazapin (z.B. als Filmtabletten) zu erwarten.