Frage:
Wie wirkt Aponal (Doxepin) in der Behandlung von Depressionen?
Antwort:
Wichtig ist es, die Medikation regelmässig einzunehmen, da es für die gute Wirkung von Doxepin erforderlich ist, dass ein Wirkstoffspiegel im Blut vorhanden ist.
Das bedingt leider auch, dass man die positive Wirkung der Medikation erst nach mehreren Tagen (in aller Regel 7-14 Tage) bis hin zu einigen Wochen richtig merkt. Dabei können bestimmte Symptome der Depression bereits abklingen, aber noch nicht alle negativen Effekte verschwunden sein (einige Patienten klagen sogar, dass sie anfänglich mehr Müdigkeit, Traurigkeit oder körperliche Beschwerden beim Abklingen der depressiven Störung unter Medikation zeigen).
Auch wenn die akute depressive Episode abgeklungen ist und man sich bereits wieder besser fühlt, sollte man dennoch unbedingt die Antidepressivamedikation weiter einnehmen! Ärzte empfehlen in aller Regel mindestens 3-6 Monate eine weitere Einnahme zum Schutz vor einem Rückfall. Bei einigen Patienten mit wiederkehrenden Depressionen (sog. rezidivierende depressive Störung) oder einer erhöhten familiären Risikokonstellation empfiehlt man zudem, dass man in einer etwas niedrigeren Dosierung eine sog. Erhaltungstherapie mit Doxepin.
Einige Ärzte verschreiben Doxepin oder Trimipramin (Stangyl) gerne in niedriger Dosierung als Schlafmittel. Tatsächlich hat sich in Studien gezeigt, dass die Gesamtschlafdauer sich bis zu einer Stunde verlängern kann und diese Art von "Schlafmittel" durchaus Vorteile gegenüber den herkömmlichen Schlafmitteln auf der Grundlage von Benzodiazepinen hat. Allerdings nutzt man dazu ja eigentlich eher eine Nebenwirkung der Medikationa aus. Müdigkeit ist halt eine eher unerwünschte Wirkung dieser sedierenden Antidepressiva, die man sich in diesem Fall zu Nutze macht. Bei einer längeren Anwendung (regelmässig) geben viele Patienten dann ein Nachlassen des schlaffördernden Effektes an.
Klare Antwort : Nein.
Auch das ist in aller Regel kein Problem. Meistens reicht es, wenn man die nächste regulär vorgesehene Tablette einnimmt.
Nicht alle in einem Beipackzettel vermerkten Nebenwirkungen müssen auch bei IHNEN auftreten. In aller Regel ist es so, dass Nebenwirkungen der Medikation nicht wesentlich von der Einnahmedosis abhängen, aber häufig gerade zu Beginn einer Behandlung auftreten. Das bedeutet, dass auch bei niedrigen Dosierungen unerwünschte Wirkungen auftreten können, der antidepressive Effekt aber erst bei einer normalen Dosierung (100 bis 200 mg) zu verzeichnen ist.
Typische und häufige Nebenwirkungen von Doxepin sind zu Beginn :
Zu den sogenannten anticholinergen Nebenwirkungen der tricyclischen Antidepressiva gehören daneben auch :
In aller Regel ist Doxepin gut verträglich. Bei unklaren oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie aber natürlich umgehend einen Arzt aufsuchen bzw. kontaktieren. Dies gilt besonders bei allergischen Reaktionen wie starker Hautausschlag mit Jucken, Fieber, Probleme beim Atmen oder Schlucken. Auch starkes Herzrasen oder Unregelmässigkeiten beim Herzschlag sollten Sie ihrem Arzt mitteilen.
Das Absetzen eines Antidepressivum sollte immer erst nach Absprache mit dem Arzt erfolgen. Der eigentliche Hintergrund dafür ist, dass nur der Arzt wirklich mit entscheiden kann, ob die Symptome der Depression oder Angststörung bereits ausreichend gebessert bzw. eine sog. Rückfallprophylaxe der Depressionen noch erforderlich ist. Zu früh auf die weiteren Antidepressivaeinnahme zu verzichten kann also ein ganz erhebliches Rückfallrisiko bedeuten.
Dosierungen bis zu 75 mg (z.B. bei Schlafstörungen oder Spannungskopfschmerzen) kann man in aller Regel problemlos weglassen. Bei einer höheren Gesamtdosis wird der Arzt schrittweise die Dosis reduzieren und dann ganz weglassen. Absetzprobleme unter Doxepin treten aber in aller Regel nicht auf bzw. sind sehr selten.
Generika von Doxepin:
Aponal
Doneurin
Doxepin von verschiedenen Herstellern
Doxe
espadox
Mareen
Sinquan
Zusammenfassung : Die Behandlung mit Antidepressiva mit dem Wirkstoff Doxepin wird einerseits vom Arzt gegen Depressionen empfohlen, die Einnahme dieser Medikamente wird aber auch bei Schlafstörungen, bei Spannungskopfschmerzen und anderen Schmerzzuständen bzw. innere Unruhe und Angst empfohlen. In aller Regel muss eine kontinuierliche Einnahme bzw. Behandlung erfolgen, da eine Wirkung erst mit dem Erreichen von einem Wirkspiegel nach 14 Tagen Einnahme der Filmtabletten zu erwarten ist. Nebenwirkungen sind u.a. Mundtrockenheit bzw. Müdigkeit, Blasenentleerungsstörungen und seltener Herzrhythmusprobleme.