Depressionen und Krebs-Risiko

Gechrieben von: Dr. Martin Winkler
Oberarzt Psychosomatik Saale Klinik Bad Kösen

Erstversion: 2013-10-25. Letzte Änderung: 2013-10-25.

Frage:

 Erhöhen Depressionen mein Risiko für Krebs ?

Antwort:

Wenn man an einer depressiven Störung erkrankt ist, verändern sich auch die Gedanken und so treten häufiger gesundheitsbezogene Ängste auf. Eine der Befürchtungen vieler Patienten bzw. von Angehörigen ist es, dass möglicherweise eine andere körperlich bedrohliche Erkrankung vorliegen könnte oder in der Folge der Depression eine Krebserkrankung auftreten könnte.

Tatsächlich gab es dazu Überlegungen, da ja möglicherweise in der Folge von wiederkehrenden depressiven Episoden Veränderungen der körpereigenen Abwehr im Immunsystem zu einer erhöhten Anfälligkeit der Patienten führen könnte.

Eine aktuelle Studie bei Patienten aus Frankreich untersuchte nun, ob depressive Menschen ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsformen haben könnte.

Das beruhigende Ergebnis : Es fand sich statistisch gesehen kein Zusammenhang zwischen einer Veranlagung für Depressionen und ein späteres Krebs-Risiko !

Zwar treten häufiger in der Folge einer Krebs-Diagnose Depressionen bzw. weitere psychische Erkrankungen auf. Aber auch hier scheint es nun keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Verlauf von Depressionen und der Prognose der Krebserkrankung zu geben.

Quellen