Medikamentenspiegel

Gechrieben von: Martin Winkler

Erstversion: 02 Apr 2003. Letzte Änderung: 05 Apr 2003.

Frage:

 Kann man den Wirkspiegel von Antidepressiva im Blut messen?

Antwort:

Die gleiche Dosis eines Medikamentes kann bei verschiedenen Patienten zu sehr unterschiedlichen Wirkspiegeln führen. Dabei gibt es unterschiede in der Aufnahme und Verstoffwechselung des Medikamentes und es kann zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Dies gilt besonders dann, wenn der Abbau des Medikamentes über bestimmte Stoffwechselwege (sog. Cytochrome) beeinflusst wird oder individuelle Normvarianten mit einem besonders schnellen oder langsamen Abbau von Medikamenten besteht. Zudem kann es auch geschlechtsabhängige Unterschiede geben, d.h. Männer und Frauen können unter Umständen unterschiedlich auf Medikamente reagieren.

Auch bei gleichem Medikamentenspiegel im Blut können aber wiederum unterschiedliche Wirkungen des Medikamentes auftreten, da sich die Menschen individuell in den Andockstellen (Rezeptoren und Transporter) der Medikamente unterscheiden.

Für eine ganze Reihe von Medikamenten hat sich die Bestimmung des Medikamentenspiegels im Blut als unnötig erwiesen. Untersuchungen des Medikamentenspiegels wird man also nicht routinemässig machen müssen. Vor einer Zulassung eines Medikamentes sind die Hersteller zu sehr ausführlichen Untersuchungen des richtigen Wirkspiegels und möglicher Wechselwirkungen verpflichtet. Die Dosierungsempfehlungen beruhen somit auf sehr sorgfältigen Erfahrungen und beinhalten Empfehlungen, die einen sicheren Wirkbereich gewährleisten.

Mögliche Indikationen für eine Untersuchung des Medikamentenspiegels können sein

Durch die Bestimmung des Medikamentenspiegels im Blut kann so ggf. die Behandlung verbessert oder aber die Notwendigkeit für eine andere Therapiemöglichkeit bestimmt werden.

Typische Beispiele für die regelmässige Messung des Medikamentenspiegels wären z.B. :