Selbstbeoachtung von körperlichen Symptomen der Angst bei Panikattacken

Gechrieben von: Martin Winkler

Erstversion: 14 Jan 2004. Letzte Änderung: 14 Jan 2004.

Frage:

 Welchen Einfluss hat die Selbstbeobachtung und Wahrnehmung von körperlichen Symptomen bei Angst und Panikattacken?
Was kann ich tun, um mich nicht in Angst und Panik hinein zu steigern?

Antwort:

Vielen Patienten mit einer Angststörung (z.B. Panikstörung, Generalisierten Angststörung, Hypochondrie oder Sozialen Phobie) ist vom Verstand her eigentlich klar, dass ihnen gesundheitlich durch eine Angstattacke kein Schaden droht. Schön und gut, wenn man dies auf der gedanklichen Ebene begriffen hat und weiss, dass die körperlichen Symptome der Angst (wie z.B. Schwindelgefühl, Herzrasen oder Engegefühl in der Brust, Schwitzen oder Erröten) durch eine eigentlich ganz normale Stressreaktion und eine Aktivierung des sympathischen Nervensystems erklärbar ist.

Kurz vor (und während) einer Angstattacke ist dann aber zumeist dieses "Wissen" nicht mehr abrufbar und die Gefühle der Angst und Panik verselbstständigen sich häufig.

Daher ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld darauf einzustellen, dass es solche Situationen geben wird und dass dann auch die Wahrnehmung von körperlichen Symptomen mit entsprechenden (eingeengten) typischen Gedanken und Gefühlen einhergeht. Anders ausgedrückt : Durch das Kennenlernen seiner typischen Angstsymptome und Frühwarnzeichen (d.h. erste Anzeichen für eine beginnende Angstattacke und typische Auslösesituationen) kann man sich bereits für die Angst wappnen.

In einer Psychotherapie wird dies durch den Therapeuten angeleitet, indem er oder sie dazu auffordert eine typische Angstattacke zu beschreiben. Hier wird u.a. genau nachgefragt unter welchen Bedingungen die Angstsymptomatik begann.

Dann geht es darum, die Angstattacke auf den verschiedenen Ebenen genau zu beschreiben:

Je besser man "seine" Panik kennt und die Symptome kennenlernt, desto besser ist man darauf vorbereitet.

In einer akuten Angstsituation geht es darum, möglichst auf erste Anzeichen (Frühwarnzeichen) einer drohenden Panikattacke zu reagieren. Jetzt gibt es noch Möglichkeiten zu handeln und aktiv gegen die Angst anzugehen.

Sollte man nicht in der Lage sein, sich der Angstattacke zu stellen (d.h. eine Konfrontation mit der Angst) zu machen, kann man versuchen :