Frage:
Wird Ritalin auf Schulhöfen gedealt? Verkaufen ADHS-Kinder ihre Tabletten an Drogenabhängige?Antwort:
Immer wieder liest man, dass angeblich Methylphendidat als neue "Modedroge" auf Schulhöfen die Runde macht. Dabei seien auch Kinder bzw. Jugendliche gefährdet, die von ADHS-Kids Ritalin oder andere Stimulanzien erwerben. Dies sei ein Massenphänomen und schon allein deshalb Grund genug, die Stimulanzientherapie zu verbieten. Es wird dann behauptet, Ritalin sei wie Speed.Wenn man sich genauer mit den Urhebern solcher Behauptungen beschäftigt, stellt man entweder einen direkten Zusammenhang mit der Scientology-Sekte fest, die eine Anti-Ritalin-Kampagne führt. Oder aber es handelt sich um Veröffentlichungen von vermeindlichen Experten, die ebenfalls gezielt Propaganda gegen ADHS-Therapien führen, aber eigene dubiöse Interessen verfolgen.
Es ist natürlich nicht auszuschliessen, dass einzelne Drogenabhängige Methylphenidat missbrauchen. Diese Substanz "eignet" sich aber relativ schlecht als Droge. "Nur" aufgelöst als intravenöse Injektion oder als Schnüffelstoff wird überhaupt eine so hohe Wirkspiegelkonzentration erreicht, dass von einem "Kick" bzw. einer europhisierenden Wirkung gesprochen werden könnte. Selbst bei hohen Dosierungen ist also bei normaler "oraler" Aufnahme kein Drogeneffekt zu erwarten. More (PDF Format).