Frage:
Gibt es eine Toleranzentwicklung bei Methylphenidat?
Antwort:
Häufiger als eine Toleranzentwicklung sind :
a) nicht eingenommene Tabletten
b) Schlafstörungen wie z.B. eine Verlagerung der Ein- und Aufwachzeiten. Wenn dies der Fall ist, wirkt Methylphenidat dann tagsüber mehr oder weniger als "Aufwachpille", nicht aber als Psychostimulans
c) Begleitstörungen, die inneren "Stress" erzeugen. Je mehr innere Anspannung bzw. Verletzungen, Kränkungen, Angst oder "Traumata" bestehen, desto höher muss man Methylphenidat dosieren. Auch hier ist eigentlich keine echte Stimulanzienwirkung zu sehen. Hier wäre es sehr wichtig, die individuelle Wirkdauer der Stimulanzien zu kennen. Immer wenn die Einzelgabe sehr kurz wirkt, deutet dies auf eine solche Problematik hin
d) falsche / übertriebene Erwartungen an die Medikamentenwirkung
e) manchmal hilft auch die zusätzliche Gabe von Selen, Vitamin B-Präparaten, Zink oder Eisen
Insgesamt solten natürlich auch nicht medikamentöse Therapiemassnahmen ausgeschöpft werden und geschaut werden, ob die Diagnostik wirklich komplett ist. Dies bezieht sich dann auch auf die Ermittlung der Bedingungen in der Schule ein unter denen sie sich BESSER konzentrieren kann bzw. ob eben durch Lärm bzw. andere Unterrichtsbedingungen eine Beeinträchtigung besteht.