Frage:
Hilft Risperdal bei einem Kind mit aggressiven Verhaltenssstörungen ?Antwort:
Grundsätzlich wäre bei Vorliegen von aggressiven Verhaltensstörungen im Sinne einer Störung des Sozialverhaltens bzw. Störung mit oppositionellem Trotzverhalten eine Begleitmedikation zu erwägen. Risperdal (Risperidon) als atypisches Neuroleptikum zählt dabei in niedriger Dosierung sicher zu den Medikamenten der engeren Wahl und kann bei entsprechender Indikation als sicher und nebenwirkungsarm eingestuft werden.
Allerdings muss man halt auch mal ganz genau schauen, ob
a) die Medikation mit Concerta gut klappt (hier gibt es halt immer wieder Berichte, dass die Anfangswirkung nicht ausreicht bzw. was passiert am Ende der Wirkzeit). Welche anderen Stimulantien wurden ggf. ausprobiert ?
b) Gerade bei aggressiven Verhaltensstörungen ist der Erfolg der Medikation eh eingeschränkt. Die Eltern bedürfen einer besonderen Unterstützung und eines spezielleren Elterntrainings für aggressive Verhaltensweisen bzw. klare Anweisungen und Regeln. Ich würde auch empfehlen, auf ein etwaiges ADHS bei einem oder beiden Elternteilen zu achten !
c) Neben der obligaten Psychotherapie / Verhaltenstherapie empfehle ich bei solchen Kindern weitere psycho-soziale Betreuung bzw. Hobbys wie Judo, Kontakt zu Tieren oder andere Verantwortungsübernahme, die Regeln und Rituale in der Praxis einüben. Ganz wichtig ist ausreichende sportliche Aktivität.
d) Die Unterstützung der Familie durch einen Familienhelfer bzw. die vernetzte Zusammenarbeit mit Jugendamt / Schule ist oft der Schlüssel zum Erfolg...