Welche Ursachen können ein starkes Druckgefühl im Brustraum und Erstickungsgefühle haben? Welche Zusammenhänge gibt es zur Hyperventilation?
Antwort:
Nicht selten tritt dann eine sog. Hyperventilation auf, d.h. ein sehr schnelles und hastiges Abatmen. Paradoxerweise wird durch das schnelle und flache Atmen zwar mehr Sauerstoff umgesetzt, gleichzeitig aber zuviel CO2 (Kohlendioxid) abgeatmet. Dadurch wird die normale Atemregulation gestört. Im Extremfall kann dadurch eine Tetanie mit einer sogenannten Pfötchenstellung entstehen. Es resultiert dabei häufig zunächst Missempfindungen oder ein Taubheitsgefühl in den Fingern, die aber bis hin zu Verkrampfungen und Bewegungsunfähigkeit im Sinne einer Pfötchenstellung der Hände führen kann.
Auch wenn dies dramatisch aussieht, so ist es doch letztlich nicht gefährlich. Die Behandlung besteht in der Beruhigung bzw. Anleitung zum ruhigen Rückatmen. Hierbei wird bisweilen die Rückatmung mit Hilfe einer Tüte empfohlen.
Im eigentlichen Sinne stellt das Hyperventilationssyndrom also eine Sonderform einer Panikattacke dar. Sicherlich treten Hyperventilationen auch bei besonders vegetativ labilen Personen in Extrembelastungen auf (z.B. nach starker körperlicher Anstrengung, Stress).
Häufig verändert sich dann tatsächlich die Atmung, d.h. sie wird flacher und ist durch die sogeannte Atemhilfsmuskulatur und weniger über eine eigentlich normale Bauchatmung geprägt. Hält dies über einen längeren Zeitraum an, so tritt eine Überanstrengung dieser Muskelgruppen bzw. Verspannungen in den Muskelansätzen dieser Muskelgruppen auf. Nicht selten spüren daher Patienten Verspannungen im Bereich der (linken) Brust oder aber im Ohr- und Nackenbereich, wo diese Muskelgruppen ansetzen. Dies wird dann als Engegefühl oder eben "Herzstiche" fehlinterpretiert.